![]() Weihnachten in Finnland
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Am ersten Adventssonntag ertönen zum offiziellen Einläuten der Weihnachtssaison aus den Kirchen die Klänge von Voglers "Hosianna". Die Leute strömen herbei, um ihnen zu lauschen. An allen Ecken und Enden des Landes finden am Abend Adventskonzerte statt. Zu dieser Zeit kommen auch die Weihnachtslichter in Geschäfte und Büros. Die Zentren der Städte sind voller Licht. In Pietarsaari, einer Stadt an der Westküste Finnlands wird bereits seit 1840 alljährlich die Straße Storgatan in eine Weihnachtsallee verwandelt. Lucia-Tag Einem in den frühen zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts aus Schweden kommenden Brauch folgend,
Der Weihnachtsbaum ![]() Nun kommt auch der Adventsschmuck in die Häuser. Die Kinder hängen ihre Adventskalender auf, man zählt die Tage bis Weihnachten mit Hilfe von Adventskerzen. Die erste Kerze wird am ersten Sonntag angezündet, an den folgenden Sonntagen kommt jeweils eine Kerze hinzu, bis dann am vierten Sonntag alle vier Kerzen in einer schrägen Reihe erstrahlen. Dieser ursprünglich aus Schweden und Deutschland kommende Brauch fand um 1930 Einzug in Finnland.
Am letzten Sonntag vor Weihnachten ist der Augenblick gekommen, einen Weihnachtsbaum zu suchen, der dann einen Tag vor Heiligabend ins Haus gebracht, dekorativ aufgestellt und geschmückt wird. Finnen hängen gern Ketten mit Landesflaggen an ihren Weihnachtsbaum, die an die Freundschaft unter den Völkern erinnern sollen. Eine weiterer typischer Weihnachtsschmuck ist ein aus Stroh gefertigtes geometrisches Mobile, "Himmeli" genannt. Und fast jeder hängt an einem Baum auf dem Hof ein oder auch mehrere Haferbüschel für die Vögel auf. Die Lichter am Weihnachtsbaum werden am Tag vor Heiligabend zum ersten Mal angezündet. Wie eh und je gehört der Saunagang zum finnischen Weihnachtsfest und jeder, der am Heiligen Abend durch Finnland fährt, kann aus nahezu jedem Saunahäuschen Rauch aufsteigen sehen. Heiligabend ![]() Anders als in vielen Ländern liegt der Höhepunkt des Weihnachtsfestes in Finnland am Abend des 24. Dezember, wenn die Familien zusammenkommen. Auch die längst erwachsenen und nicht mehr zu Hause wohnenden Kinder versuchen, die Feiertage mit ihren Eltern zu verbringen. Der 24. Dezember ist teilweise ein Arbeitstag, wobei die Geschäfte bis Mittag geöffnet sind. So kann man noch in letzter Minute einige Geschenke und Leckerbissen für die Weihnachtstafel kaufen.
Bei Einbruch der Dunkelheit begeben sich die Familien zum Friedhof, wo oftmals gegen 17 Uhr ein Gottesdienst abgehalten wird. Man bringt Kerzen auf die Gräber von verstorbenen Angehörigen, manchmal auch einen Kranz oder einen kleinen Tannenzweig. Ein finnischer Friedhof bietet am Heiligen Abend ein überwältigender Anblick! Tausende durch den Schnee schimmernde Kerzen setzen sich zu einem Bild zusammen, das kein ausländischer Besucher wieder vergessen wird. Der finnische Weihnachtsmann: der Joulupukki ![]()
Der Weihnachtsmann kann es sich nicht leisten, lange bei einer Familie zu bleiben. Sobald die Kinder und Erwachsenen ihr letztes Lied für ihn gesungen haben, nimmt er seinen Stock und stapft in seinen Fellstiefeln und seinem Pelzmantel davon. Seine kleinen Helfer bleiben zurück, um die Geschenke zu verteilen.
hundert. Damals schenkte man zumeist selbst gefertigte Gaben: Kleidung oder etwas Leckeres zu essen. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts verbreitete sich das Schenken von gekauften Präsenten im ganzem Land, während seit einigen Jahren wieder ein Trend zu selbst gefertigten Aufmerksamkeiten zu erkennen ist. Erst nachdem dieser wichtigste Programmteil vorüber ist, wird das eigentliche Weihnachtsmahl aufgetragen. Jetzt ist der Tisch voll mit dem Besten aus Mutters Küche. Der Weihnachtstag ![]() Der 25. Dezember, in vielen anderen Ländern Höhepunkt des Weihnachtsfests, gestaltet sich in Finnland nahezu als Antiklimax. Schon immer war er ein Tag der Andacht, an dem lediglich der Kirchenbesuch auf dem Programm stand. Auch heute noch sind die Kirchen am Morgen des ersten Feiertags gut gefüllt, ungeachtet des vielerorts frühen Beginns um 6 Uhr. Viele Leute ziehen es jedoch vor, den Gottesdienst zu Hause am Fernsehen zu verfolgen. Generell verbringt man heute den ersten Weihnachtstag mit der Familie und Freunden. Den 26. Dezember nennt man in Finnland Tapaninpäivä, Tag des Heiligen Stephan. Auch er ist ein Feiertag und wurde früher für Schlittenfahrten genutzt. Heutzutage, da es weniger Pferde gibt, die man vor Schlitten spannen könnte, trifft man sich zu fröhlichen Partys zu Hause oder zum "Tapani"-Tanz in Restaurants. Der Silvesterabend Der 31. Dezember ist eine Art Wiederholung von Weihnachten, bei der viel Weihnachtliches noch einmal in vollen Zügen genossen wird. Aber Silvester ist auch eine Zeit für allerlei magischen Zauber. So wird das Glück des kommenden Jahres vorhergesagt: mit Hilfe von kleinen, unter Tassen versteckten Gegenständen oder beim Zinngießen, bei dem ein geschmolzenes Stück Zinn in einen Eimer mit kalten Wasser gegossen wird. Aus dem Schatten, den die erstarrte Zinnfigur an die Wand wirft, liest man die Weissagung für das kommende Jahr. Die Weihnachtszeit endet mit dem Dreikönigsfest ![]() Weihnachten in Finnland ist ein Fest der Familie und besonders der Kinder. Es ist die Zeit, sich der Dinge zu erinnern, die oft während des restlichen Jahres vergessen scheinen und die doch so wichtig sind: die Mitmenschen, die eigenen Wurzeln und Traditionen und der Wunsch nach Frieden auf Erden und Wohlbefinden für die Menschen. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |